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Cyanotypie

Die Cyanotypie ist neben der Daguerreotypie und der Kalotypie eines der drei ältesten fotografischen Verfahren.

Sie wurde 1842 vom Astronom und Naturwissenschaftler Sir John Herschel erfunden und gehört zu den silberlosen, alternativen Prozessen, die auf der Reduktion von Eisen-III-Salzen durch UV-Licht beruhen.

Bekanntheit erlangte das Verfahren durch Anna Atkins, die es zur Erstellung botanischer Fotogramm-Studien ab 1843 bis 1863 verwendete.
Die beteiligten Substanzen sind Ammonium-Eisen(III)-Zitrat (20-25%ig) und Kaliumhexacyanidoferrat(III) (8-10%ig), die im Verhältnis 1:1 gemischt werden.
Das entstehende "Berliner Blau" ist sehr farbstabil und kann durch Tonung mit Tannin (Gerbsäure), das auch in schwarzem und grünem Tee vorkommt, in seiner Farbcharakteristik variiert werden.

Reizvoll an dem Verfahren, ist die volle Kontrolle über alle Parameter, wie die Wahl der Mischungsverhältnisse der Chemikalien, Papiersorte, Beschichtungsmethode, am Ende ist jeder Print ein Unikat.

Auch die relative Ungiftigkeit der beteiligten Chemikalien und die Verwendung von Wasser zur Entwicklung sind Pluspunkte, in der heutigen Zeit ist der ökologische Fußabdruck ja auch ein wichtiger Faktor.